Dienstag, 11. Dezember 2007

Die Antwort der CDU

Gestern (10.12.07) habe ich endlich eine Antwort von der CDU erhalten. Keine E-Mail, sondern ein echter Brief.

Ich habe mir die Mühe gemacht ihn abzuschreiben:

Sehr geehrter Herr Beck,


vielen Dank für Ihre o.g. E-Mail, die Sie an Mitglieder des Arbeitskreises Wissenschaft und Kunst der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag gerichtet haben. Gerne bin ich bereit Ihnen zu antworten.


1) Wo haben Sie sich in den letzten vier Jahren als Abgeordneter für die Belange von Bildenden Künstlerinnen und Künstlern eingesetzt?

Schwerpunktmässig wurden in den letzten vier Jahren folgende Institutionen und Projekte gefördert:

  • documenta
  • Hessiale
  • Kunstforen
  • Projekte des Bundesverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK)
  • Kunstausstellungen (Portikus etc.) und
  • Stipendien für den künstlerischen Nachwuchs


2) Im Hessischen Landeshaushalt 2006 Kapitel 15 50 Förderprodukt 1 sind gerade mal 29.000 Euro für Künstlerinnen und Künstler ausgewiesen. Wie erklären Sie diese außerordentlich niedrige Summe? Haben Sie jemals dazu Stellung bezogen?

Im Rahmen der allgemeinen Einsparungen sind auch im Bereich der Künstlerförderung Kürzungen vorgenommen worden. Die Bildenden Künstlerinnen und Künstler erhielten aber nicht nur aus dem Förderprodukt 1 Förderungen, sondern auch aus der Regionalen und Internationalen Kulturförderung sowie aus Sondermitteln.


3) Nach Kapitel 15 50 Förderprodukt 2 werden die Theater dagegen mit 6.605.000 Euro bezuschusst. Ist das ästhetisch zu rechtfertigen? Leisten die Theater mehr als die Bildenden Künstler?


Bei der im Förderprodukt 2 verankerten Theaterförderung handelt es sich im Wesentlichen um institutionelle Förderungen, die nicht mit den Projektförderungen – wie Katalog- und Ausstellungsförderungen – vergleichbar sind. Mit den institutionellen Förderungen werden Betriebs- und Personalkosten großer kultureller Einrichtungen bezuschusst.


Mit freundlichen Grüßen


Eva Kühne-Hörmann MdL


Vorsitzende des Arbeitskreises
Wissenschaft und Kunst der
CDU-Fraktion im Hessischen Landtag.



1 Kommentar:

sbog hat gesagt…

Sehr geehrte Frau Kühne-Hörmann,

vielen Dank für Ihren Brief vom 26.11. 2007.

Inhaltlich und formal stellen mich Ihre Antworten nicht zufrieden.

Ich empfinde es als enttäuschend, daß es keiner der Abgeordneten für wert und wichtig betrachtet hat, mir persönlich zu antworten.

Auch auf meine Frage nach dem persönlichen Einsatz für Bildende Künstler hätte ich mir eine detailiertere, facettenreichere Antwort erwartet.

Ich kann nicht erkennen, wie sie die besondere Lage hessischer KünstlerInnen dabei berücksichtigen.

Die von Ihnen aufgelisteten Fördergebiete lassen sich auch unschwer dem Haushalt entnehmen.

Daß Sie die documenta fördern ist sicherlich gut und richtig, aber für die allgemeine Lage der Bildenden Künstler in Hessen eher nebensächlich.

Es ist mir auch nicht entgangen, daß es neben Förderprodukt 1 auch noch andere Förderungen für Künstler gibt. Ich habe allerdins besonders danach gefragt, weil es mir als die einzige Möglichkeit scheint, wo Künstler eigene Projekte vorbringen können.

Leider habe ich nicht in Erfahrung bringen können, welchen Gesamtumfang die Fördermöglichkeiten für Bildende Künstler ausmachen. Eine entsprechende Anfrage an das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst ( Abt. IV Kunst und Kultur 3) blieb bis heute unbeantwortet.

Was die Theaterförderung angeht, so ist mir nicht ersichtlich, warum institutionelle Förderung einen ungleich grösseren Geldbetrag rechtfertigen sollte. Es wäre zumindesten wichtig, zu erfahren, wieviel und unter welchen Kriterien das Geld ausgegeben wird.

Ansonsten bleibt bei mir der Eindruck zurück, daß die Bildenden Künstler vom Land Hessen unerklärlich benachteiligt werden.

Mit freundlichen Grüssen

Stefan Beck